RHDV-2 breitet sich rasant aus

Die rasante Ausbreitung des zweiten Virenstammes der RHDV-2 wurde durch das FLI (Friedrich-Löffler-Institut) bestätigt.
Auch in unseren Kreisen wie Leichlingen, Solingen, Köln, Hilden und Haan sind die Tiere gefährdet. Die ersten Fälle sind in Köln ebenfalls bestätigt, dort werden immer mehr verendete Tiere in den Tierarztpraxen abgegeben. In der CVUA in Karlsruhe wurden ebenfalls mehrere Tiere abgegeben, mit der Bitte um Abklärung.

Zum Krankheitsmonitoring für Kaninchen geht es hier (Ausbruchskarte RHDV-2)

In der näheren Umgebung wurden auf einer Wiese 30 Wildkaninchen tod aufgefunden. Die CVUA Karlsruhe hat hier den pathologischen Bericht durchgeführt und den Virus RHDV-2 bestätigt.

Allerdings anders, wie beim alten Virenstamm zeigen die Kaninchen beim RHDV-2 keinerlei Symptome. Sie liegen einfach am nächsten morgen tod im Gehege/Stall. Eventuell zeigen Sie am Tag vor dem Versterben noch leichte Apathie und Inappetenz.

Was können Sie tun?
Pflücken Sie am besten kein Wiesengras – nur in Gebieten wo sich keine Wildkaninchen befinden. Schotten Sie die Kaninchen vor Fliegen /Stechinsekten ab, schützen Sie den Stall mit Fliegengittern. Holen Sie sich bei uns in der Praxis einen Mückenschutz für die Tiere ab. Auch Schuhe, Gegenstände, und Gemüse/Obst aus dem Einkaufsläden können den Virus übertragen.

Neues Impfschema
Tiere die bislang mit dem Impfstoff Nobivac geimpft wurden haben keinen ausreichenden Schutz. Bitte kommen Sie zu uns in die Praxis und lassen Sie Ihr Tier mit dem Impfstoff Cunivak RHD nachimpfen. Dieser Impfstoff bietet einen Kreuzschutz, und kann Ihr Tier bestenfalls gegen den neuen Virus schützen. Die Schutzrate beträgt laut Aussagen IDT um die 80%. Nach erstmaliger Cunivak Impfung erfolgt nach 3 Wochen eine Auffrischung.
Die RHD Impfung sollte nun alle sechs Monate konsequent durchgeführt werden. Momentan ist kein aktiver RHDV-2 Impfstoff in Deutschland geplant. In Frankreich gibt es einen zugelassen Impfstoff Filavac, der mit Ausnahmegenehmigung nach Deutschland Importiert werden kann. Da dieser Impfstoff erst mit Ausnahmegenehmigung vom Veterinäramt und diversen Behörden beantragt werden kann, dauert der Import bis zu vier Wochen. Hier muss allerdings eine ganze Charge abgenommen werden, die 40 Impfdosen beinhaltet.

Wir können Ihnen nicht Garantieren, dass ein Cunivak geimpftes Tier den Seuchenausbruch überlebt, aber die Chancen stehen hier besser.

Bitte achten Sie auf Ihre Tiere.

Mehr zum Thema RHDV-2 finden Sie hier:
Was ist RHD/V-2?
Impfempfehlung / Immunisierung gegen RHDV-2
Facebook Gruppe RHD I / II / Myxomatose mit aktuellen Ausbrüchen
Ausbruchsbestätigung der CVUA Karlsruhe
CUVA Artikel zum Thema RHDV-2